Turnierfechten

Elektrische Trefferanzeige

Die elektrische Trefferanzeige wird bei allen Turnieren und meistens auch im Training verwendet.

Wenn ein Fechter seinen Gegner mit einer bestimmten Kraft trifft, wird ein Kontakt herbeigeführt, der am Anzeigegerät ein Licht- und Tonsignal auslöst. Wenn beim Florett ein Treffer außerhalb der gültigen Trefferfläche erfolgt, leuchtet ein weißes Licht auf, innerhalb der gültigen Trefferfläche ein rotes oder grünes. Beim Säbel werden ungültige Treffer nicht angezeigt und der Kampf somit auch nicht unterbrochen. Der Obmann beobachtet die Fechter und das Anzeigegerät, um zu entscheiden, wer einen gültigen Treffer gesetzt hat, die Entscheidung über einen gültigen Treffer liegt beim Obmann.

Für die elektrische Trefferanzeige wird eine zusätzliche, elektrisch leitfähige Weste benötigt, auch Elektroweste oder E-Weste genannt: Florettfechter tragen eine Weste, die den gesamten Rumpf bedeckt, bei Säbelfechtern sind der Oberkörper und die Arme bedeckt und die Maske ist ebenfalls elektrisch leitend, bei Degenfechtern ist der gesamte Körper gültige Trefffläche, daher wird keine Elektroweste benötigt. Bei allen Waffenarten ist die Waffe angeschlossen. Die Fechtbahn ist geerdet, um eine ungültige Trefferanzeige zu vermeiden, wenn beim Degen zum Beispiel der Fuß des Gegners getroffen werden soll. Degen und Florett haben einen mechanischen Schalter an der Waffenspitze, der beim Florett mit 500 g bzw. beim Degen mit 750 g gedrückt werden muss, um den Stromkreis zu schließen (bzw. beim Florett, wie oben erklärt, zu öffnen). Beim Säbel reicht eine Berührung mit irgendeinem Teil der Klinge.

Das Fechtturnier, Regeln und Aktionen

Generelles

Während eines Turniers erfolgt mehrmals der Aufruf zweier Fechter zu einem Gefecht. Erfolgt der Aufruf, muss man sich beim Kampfrichter (Obmann) melden.
Während des Gefechts darf die Bahn nur nach vorheriger Anfrage verlassen werden. Eine Anfrage an den Obmann erfolgt durch Heben des waffenfreien Arms.

Wenn zwei Fechter zum Kampf antreten, grüßen sie sich erst gegenseitig, dann den Kampfrichter und zuletzt das Publikum. Nach dem Kampf ist es üblich, sich die unbehandschuhte Hand zu reichen. Eine fehlende Begrüßung bzw. Abgrüßung kann zu einer Verwarnung führen.

Altersklassen

Die Wettkämpfe werden in verschiedenen Altersklassen ausgetragen. Die Altersklassen sind in der Sportordnung des DFeB festgelegt

Schüler 9-11jährige

B-Jugend 12-13jährige

A-Jugend (Kadetten) – 14-16jährige

Junioren – 17-19jährige

Aktive – 20jährige und älter

Senioren – 40jährige und älter

Einzelgefechte

Ein Kampf dauert in der Vorrunde maximal 3 Minuten oder bis einer der Fechter 5 Treffer erzielt hat (im Schülerbereich wird in Rundengefechten auf 4 Treffer gefochten), in den Finalrunden maximal 9 Minuten (mit einminütiger Pause nach jeweils 3 Minuten (im Säbelfechten eine Minute Pause nachdem ein Fechter 8 Treffer gesetzt hat)) oder 15 Treffer. Wenn der Kampf gestoppt wird, z.B. bei einem Treffer oder wenn einer der Fechter seitwärts der Planche steht, wird auch die Uhr gestoppt.
Jeder Fechter hat von der Startlinie aus 7m zum Manövrieren. Überschreitet ein Fechter mit beiden Beinen die Endlinie, so erhält er einen Straftreffer.

Bei Gleichstand gibt es 1 Minute Verlängerung, wobei vorher ein Treffervorteil ausgelost wird. Falls in der Verlängerung kein Treffer erzielt wird, erhält der Fechter mit dem Treffervorteil den Sieg zugesprochen.

Mannschaftsgefechte

Mannschaften bestehen aus drei Fechtern und optional einem vierten Fechter, der im Verlauf des Mannschaftskampfes eingewechselt werden kann. Der eingewechselte Fechter übernimmt alle Gefechte des Ausgewechselten. Ein Mannschaftskampf kann auf zwei Arten durchgeführt werden:

als Einzelkämpfe oder

als Stafette.

Bei der Durchführung als Einzelkämpfe fechten nacheinander alle drei Fechter der einen Mannschaft gegen alle drei Fechter der anderen Mannschaft. Die Reihenfolge der Gefechte ist durch das Reglement vorgeschrieben. Es ergeben sich so also maximal neun Gefechte, die jeweils nach den Regeln der Einzelgefechte durchgeführt werden. Die Mannschaft mit den meisten gewonnenen Gefechten ist der Sieger.
Bei der Durchführung als Stafette fechten die beiden Mannschaften auf 45 Treffer. Auch hier treffen alle drei Fechter der einen auf alle drei Fechter der anderen Mannschaft. Jedoch wird das Ergebnis der vorangegangenen Gefechte übernommen:

Im ersten Gefecht wird gefochten bis eine Mannschaft 5 Treffer erreicht hat.

Im zweiten Gefecht wird der Stand aus dem ersten Gefecht übernommen und gefochten bis eine Mannschaft 10 Treffer erreicht hat.

Im dritten Gefecht wird der Stand aus dem zweiten Gefecht übernommen und gefochten bis eine Mannschaft 15 Treffer erreicht hat.

usw. Auch hier beträgt die Zeit für ein Gefecht drei Minuten. Innerhalb dieser Zeit jedoch kann ein Fechter auch mehr als fünf Treffer setzen: Wenn er z.B. das sechste Gefecht bei einem Stand 11:25 übernimmt, so könnte er innerhalb der Gefechtszeit 19 Treffer setzen und mit 30:25 weitergeben. Gewonnen hat die Mannschaft, die als erste 45 Treffer erreicht hat oder bei Ablauf der Zeit des neunten Gefechts in Führung lag.